Italo Calvino - Herr Palomar
Eine Ansammlung von Betrachtungen des Herrn Palomar in unterschiedlichen Lebenssituationen. Ob er nun Wellen betrachtet oder die Dächer von Rom, den Sternenhimmel oder eine Käsetheke, er will „mehr“ sehen, die Dinge durchdringen und verstehen, die Welt als Außenstehender betrachten. Dabei gerät er immer wieder in gedankliche Verstrickungen oder unlösbare Probleme, die einen selbst zum Denken anregen und manchmal auch zum Lachen bringen. Zum Beispiel die Geschichte wie er am Strand spazieren geht und eine junge Dame sieht, die sich oben sonnt. Im Vorbeigehen denkt er darüber nach, wie er sich korrekt verhalten sollte: Zu direkt hinsehen ist indiskret, aber Wegsehen könnte man auch als Mißachtung des schönen Geschlechts sehen. So geht er einige Male sinnierend vorbei, bis die junge Frau entrüstet das Weite sucht.
Scharfsinnige Beobachtungen kurzweilig niedergeschrieben – das Buch liest sich leicht, macht aber im Grunde nur Sinn, wenn man ein bißchen darüber nachdenkt.
16.08.2004