Joseph Conrad - Herz der Finsternis
Der junge, abenteuerlustige Seemann Marlow heuert bei einer Elfenbein-Handelsgesellschaft an, um mit dieser nach Afrika und den Kongo entlang zu gelangen. Er geht es fröhlich, aber naiv-verträumt an: Die anderen, die dorthin zum Arbeiten gehen, tun dies der großen Gefahren und des ungesunden Klimas wegen meist unfreiwillig. Als sie nach langer Reise an der Kongomündung sind, muß er zunächst seinen Dampfer reparieren, was sich lange hinzieht und währenddessen er die ersten Erfahrungen mit den weißen und schwarzen Menschen dort macht. Die Stationen der Handelsgesellschaft entlang des Flusses sind verlorene Posten von „Pilgern des Fortschritts“, allesamt verrückte Personen. Er hört von dem besonders erfolgreichen und charismatischen Herrn Kurtz, der die innerste Station leitet. Zu diesem geht dann die Reise, und je tiefer das Schiff in die Wildnis vordringt, desto mehr überkommt Marlow das Gefühl einer Abenteuerreise in eine lange vergangene Zeit. Es stellt auch eine Reise in das Unterbewußte dar, beim Betrachten der „Wilden“ merkt er, daß sie ja letztlich auch Menschen sind, aber er paßt sich seiner Zeit und Umgebung an und will es nicht wahrhaben.
Schließlich kommen sie zu Kurtz, der die Gegend ausbeutet, unterdrückt, mordet und die Eingeborenen sogar dazu gebracht hat, ihn anzubeten. Er sieht in der Handelsgesellschaft seinen Feind. Marlow aber bewundert ihn ob seiner Ausstrahlung und Stimme, die für ihn die Macht der Finsternis darstellt, und versucht nicht, im Namen der Gesellschaft die Ausbeutung zu beenden, sondern geleitet den kranken Kurtz zurück zur Flußmündung, wobei dieser aber stirbt. Auch Marlow wird sehr krank, überlebt, aber sein Afrikaaufenthalt ist damit beendet.
Die ganze Geschichte wird rückblickend auf einer späteren Seefahrt erzählt.
Das Buch hat mich nicht genug gefesselt, ich konnte mich in die Gefühle des Erzählenden nicht gut hereinfinden und habe die ganze Geschichte erst mit Hilfe Kindlers Literatur-Lexikon einigermaßen verstanden.
4.9.2004