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Fjodor Dostojewski - Der Doppelgänger

Schwierig, schwierig. Der Roman ist nicht sehr umfangreich, aber trotzdem nicht leicht zu lesen. Das liegt in erster Linie an der verworrenen Geschichte: Ein alleinstehender Petersburger Beamter namens Goljadkin begegnet einem identisch aussehenden Doppelgänger, der ihm seine gesellschaftliche und berufliche Stellung streitig macht und damit die Identität Goljadkins nach und nach zerstört. Goljadkin ist jedoch psychisch krank, so dass man nicht recht weiß, ob der Doppelgänger tatsächlich existiert oder nur seine Einbildung ist. Über weite Strecken des Buches habe ich auf eine Auflösung der verworrenen Geschichte gewartet, die es jedoch nicht gibt. Man leidet mit dem Held und hofft, dass sich alles zum Guten wendet. Das Buch endet jedoch damit, dass Goljadkins Arzt ihn mitnimmt, vermutlich in eine psychiatrische Anstalt. Auch stilistisch ist es nicht leicht, dem Mix aus Gedanken, Reflexionen und Beschreibungen immer zu folgen. Vor dem Hintergrund des sich entwickelnden Wahnsinns halte ich das aber für Absicht des Autors. Andere Bücher Dostojewskis haben mich mehr gefesselt.

30.September 2012