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Gustave Flaubert - Madame Bovary

(s.a. Kindlers Literatur Lexikon)

Die Geschichte beginnt mit dem Heranwachsen und der ersten Ehe von Charles Bovary, einem einfachen, wenig intelligentem und ehrgeizigem Mann, der Arzt wird und eine kurze, für beide unglücklich verlaufende erste Ehe führt. Nachdem Tod der Frau heiratet er Emma, die Tochter eines ehemaligen Patienten. Für ihn beginnt eine glückliche Ehe, er tut gelegentlich etwas, das er gut für seine Frau hält, ansonsten lebt er ohne Ansprüche vor sich hin, kümmert sich nicht um Geld oder Haushalt, sondern nur seine Patienten. Emma aber ist eine leidenschaftliche, nicht dumme Frau, die nach Höherem strebt, was ihr aber mit ihrem Mann nicht gelingt. Sie verliebt sich erst in einen Steuergehilfen im Dorf, als der weggeht in einen Bauern, dessen Geliebte sie wird. Sie flieht die Wirklichkeit, um in der Liebe, in ihren Träumen glücklich zu werden, findet sich aber immer nach kurzer Zeit auf dem Boden der Realität wieder und noch unglücklicher. Später trifft sie ihre erste Liebe wieder und diesmal werden sie auch ein Liebespaar, aber auch hier täuschen sie längerfristig ihre Träume. Nebenbei ruiniert Emma mit ihrer Verschwendungssucht die Familie, was der gerissene Händler mit Andrehen von Gegenständen und Krediten für die Bezahlung fördert. Die Ereignisse stürzen Emma schließlich in einen Strudel, die Pfändung steht bevor und sie vergiftet sich. Charles fällt aus allen Wolken und stirbt kurz danach.

Emma ist ein Opfer ihrer Träume und der ungünstigen Umstände, die sie in ihrer Entfaltung beengen. Man empfindet an vielen Stellen Mitleid mit ihr, auch wenn man sich manchmal über ihre Naivität ärgern kann. Da das Buch schon ziemlich alt ist und auch das Thema nicht mehr so aktuell, liest es sich etwas schwer und man muß sich in die damalige Zeit vertiefen, um die moralischen Probleme nachvollziehen zu können.

03.08.04