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Arno Geiger - Es geht uns gut

Für diesen Roman hat der österreichische Schriftsteller Arno Geiger den Deutschen Buchpreis 2005 gewonnen. Zwar ist der Stil gut lesbar (trotz einiger österreichischer Wörter, die man als Deutscher nicht unbedingt kennt), dennoch war ich insgesamt nicht begeistert. Zum einen sind die beschriebenen Männer Antihelden und die Frauen auch nur mittelmäßig spannend, zum anderen passiert einfach zu wenig.

Es ist eine Familienbeschreibung einer normalen Wiener Familie über drei Generationen. Die Ehen sind eher unglücklich bzw. Philipp, der Enkel, ist nicht verheiratet, sondern führt eine etwas einseitige Beziehung mit einer verheirateten Frau. Er erbt das Haus seiner Großmutter und beim Entmüllen kommen die Erinnerungen an die Vergangenheit hoch, wobei diese jeweils aus der Sicht der Personen zum damaligen Zeitpunkt geschildert werden. Alle sind irgendwie immer unzufrieden mit ihrer Lebenssituation und ärgern sich in inneren Monologen über ihr Partner, Kinder und sich selbst. Sie sind aber zu träge, um ihre Situation nachhaltig zu ändern. Die Beschreibungen der gesellschaftlichen Verhältnisse sind teilweise ganz interessant, aber insgesamt fügen sich die (Nicht-)Handlungsstränge nicht zu einem schönen runden Bild für mich.

4. August 2011