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Henning Genz / Ernst Peter Fischer - Was Professor Kuckuck noch nicht wußte

Der Untertitel „Naturwissenschaftliches in den Romanen Thomas Manns, ausgewählt, kommentiert und auf den neusten Stand gebracht“ zeigt schon die sehr spezielle Leserzielgruppe an: Das Buch ist für Leute wie mich gedacht, die große Thomas Mann-Fans sind und sich zugleich für Naturwissenschaften interessieren. Professor Kuckuck ist dabei ein Museumsdirektor in „Felix Krull“, der der Hauptperson viele biologische und naturhistorische Dinge erklärt.

In den Romans Manns finden sich erstaunlich viele und oft ausführliche Naturbetrachtungen, zu Themen wie Zeit, Kosmos oder die Entstehung des Lebens. Einiges davon hat er gut recherchiert, anderes Wissen war auch damals schon überholt. Die Autoren führen aber auch an, was zu den jeweiligen Themen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erforscht wurde. Besonders interessant ist der Abschnitt über die Entstehung des ersten Lebens aus dem Nichts, zumindest aus der unbelebten Natur. An einigen Stellen kann man Stellen aus den Romanen direkt Zeitungs- oder Lexikonartikeln zuordnen, die sich im Mann-Archiv befinden.

Als Sachbuch ist das Buch nicht so flüssig zu lesen und Themen, die bei Mann nicht vorkommen, werden explizit ausgegrenzt. Dadurch hat das Buch einen sehr speziellen Charakter und ich kann es nur bedingt empfehlen.

9. November 2006