Peter Hahne - Schluss mit lustig
Der Journalist bringt hier eine polemische Darstellung der schlimmen deutschen Verhältnisse, die sich seiner Meinung nach lösen lassen, indem wir alle wieder gottesfürchtig werden und Mütter zu Hause bleiben, um den Kindern Werte zu vermitteln.
Es ist eine interessante Ansammlung von Beispielen, wo und wie es unserer Gesellschaft schlecht geht. Und er hat sicher recht, wenn er meint, die allgemein akzeptierten und über lange Zeit gültigen Werte seien uns abhanden gekommen. Wenn nur das seine Aussage ist, hätte er sich kürzer fassen können (auch wenn das Buch nicht dick ist und sich schnell lesen läßt). Wenn er noch mehr sagen wollte in den vielen kurzen Kapiteln, dann hat er es selten auf den Punkt gebracht, sondern bei einer Ansammlung von Beispielen belassen. Gute Beispiele bringt er allerdings zur mangelnden Allgemeinbildung und zum Thema Kinderunfreundlichkeit in Deutschland, wozu mir nur einfiel, daß gerade ein Kindergarten geschlossen wurde, damit die Anwohner nicht dem unerträglichen Lärm ausgesetzt sein müssen... Seine Lösung für die zu geringe Anzahl Kinder, die in Deutschland geboren werden, ist, Abtreibungen zu verbieten!
Seine Forderung „Schluß mit lustig“ müßte man etwas differenzierter betrachten. Ich finde nicht, daß unser Leben keinen Spaß mehr machen darf. Nur die überzogene Suche nach Dauer-Bespaßung ist falsch. Aber um provokant zu sein, macht Hahne stereotypische Aussagen und verallgemeinert stark.
Insofern gefällt mir das Buch nicht so sehr, auch wenn ich der Kernaussage (wir brauchen wieder feste Werte) zustimme und selbst Christ und Verfechter von guter Allgemeinbildung bin.
11.09.2005