Wolfgang Herrndorf - Tschick
Obwohl ich in der Zeitung irgendwo von diesem Buch gelesen hatte, hatte es meine Aufmerksamkeit nicht erregt, bis ich es geschenkt bekam. Und ich kann nur sagen: Zum Glück, denn es hat mir große Freude gemacht beim Lesen.
Es geht hier mal wieder um das Erwachsenwerden. Ganz konkret handelt der Roman von einem vierzehnjährigen „Langweiler“ (Maik), dessen eigentlich erfolgreicher Vater sich gerade mit Immobilien verspekuliert hat und dessen Mutter alkoholabhängig ist, so dass er sich in den Ferien selbst überlassen ist, als die Mutter in der Entzugsklinik und der Vater mit einer Geliebten im Urlaub ist. Zweite Hauptperson ist der Deutschrusse „Tschick“, der neu in der Klasse ist und Maik zu Beginn der Sommerferien überredet, mit ihm in einem ausgeliehenen (um nicht zu sagen: geklauten) Lada in den Süden zu reisen. Erst will Maik nicht, doch dann geht es los und die beiden erleben eine wirklich aufregende Reise durch Brandenburg. Sie haben wahnsinnig viel Glück in brenzligen Situationen, aber letztlich endet die Fahrt mit einem Unfall und Verletzungen. Der Roman beginnt mit dieser Situation (Polizeiwache und Krankenhaus) und wird dann rückblickend erzählt.
Das Buch liest sich schnell, weil es nicht dick ist, aber eben auch viel passiert und man stets Spaß am Weiterlesen hat. Viele Situationen sind realistisch und zugleich urkomisch beschrieben. Selbst die Jugendsprache empfand ich nicht als anbiedernd, sondern passend. Also sehr zu empfehlen!
28. November 2012