Hiromi Kawakami - Herr Nakano und die Frauen
Die Ich-Erzählerin Hitomi, eine junge Frau, arbeitet in einem Trödelladen bei dem skurrilen Herrn Nakano. Dort arbeitet auch noch Takeo, in den sie sich verliebt, was aber ziemlich kompliziert ist. Die gut 50jährige Schwester von Herrn Nakano, Masayo, kommt auch oft vorbei, ist aber eigentlich Künstlerin und bastelt Puppen.
Mir scheint, aktuelle Japanische Erzählkunst unterscheidet sich gar nicht so sehr von der europäischen zur Zeit. Die Geschichte hat nur einen losen Spannungsbogen, es geht eher darum, Szenen aus dem Leben im Stadtviertel und dem Trödelladen zu beschreiben. Während Herr Nakano zum dritten Mal verheiratet ist und eine Geliebte hat, sind die beiden jungen Menschen da noch recht unerfahren. Hitomis Liebe spielt sich hauptsächlich in ihren Gedanken ab, über Takeo erfährt man nicht so viel, weil die Geschichte ja aus Hitomis Sicht geschrieben ist. Ich konnte mir die Szenen recht gut vorstellen (auch ohne viel über Japan zu wissen), aber das Buch plätschert über weite Strecken auch einfach so dahin, es ist nicht schlecht, hat mich aber auch nicht mitgerissen.
10. August 2017