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Arthur Koestler - Sonnenfinsternis

Dieses 1940 erschienene Buch handelt von Moskauer „Säuberungsprozessen“ in den dreißiger Jahren. Rubaschow ist ein langjähriger Kommunist und eine bekannte Persönlichkeit. Aber die Zeit spielt gegen ihn, neue, junge Kämpfer kommen an die Macht, die anders denken und die alten Revolutionäre loswerden wollen. Zu Beginn des Romans wird er verhaftet und soll im Gefängnis ein Geständnis ablegen, daß er in verschwörerische Machenschaften verwickelt ist. Rubaschow hat viele Taten auf dem Gewissen, die er um der größeren historischen Perspektive willen begangen hat. Er hat in dem Kommunismus immer ein Ideal gesehen und alles dafür getan. Letztlich bleibt er konsequent: Weil er nur im Rahmen der Partei existiert und diese von ihm ein Geständnis möchte, das als Abschreckung für andere dienen soll, fügt er sich, unterschreibt alles Verlangte und wird am Ende erschlagen. Das Buch macht den Irrsinn des Kommunismus, wenn man ihn bis zu Ende konsequent durchzieht, sehr deutlich und ist unter Antikommunisten ein beliebtes Buch geworden, was im Kalten Krieg in über 30 Sprachen übersetzt wurde. Heutzutage ist das Thema vielleicht nicht mehr aktuell, aber zeitgeschichtlich gesehen ein interessantes Dokument. Die Verhöre, aber auch Rubaschows eigene Gedanken sind sehr eindringlich und fesselnd beschrieben.

25. November 2007