Siegfried Lenz - Deutschstunde
Gute Zusammenfassung und Kritik in KLL.
Siggi Jepsen, Sohn eines Polizisten im nördlichsten Deutschland, sitzt 1954 in einer Jugendstrafanstalt und schreibt eine Strafarbeit über die „Freuden der Pflicht“, nachdem er einer Klausur ein leeres Heft zu dem Thema abgegeben hatte, weil er nicht wußte, wo er anfangen soll. Er beschreibt die Jahre 1943 bis nach dem Krieg. Sein Vater überwacht das von den Nazis ausgesprochene Malverbot über seinen alten Freund Max Nansen. Siggi dagegen hilft dem Maler und rettet Bilder. Nach dem Krieg kann der Vater nicht aufhören, seiner Pflicht weiter nachzugehen und Siggi kann nicht aufhören, Bilder zu „retten“, was dazu führt, daß er sie anfängt zu klauen und so letztlich in die Strafanstalt kommt. Er hat das Gefühl, anstelle seines Vater bestraft zu werden, der doch zuerst einen „Tick“ hatte.
Das Buch läßt einen Mitleid haben mit der Hauptperson, der – wie auch seine Geschwister – so unter dem Vater leiden muß, der intelligent ist und in der Jugendstrafanstalt eigentlich auch zu unrecht zu der Strafarbeit verurteilt wird.
Das Buch ist sehr gut, verliert sich nur manchmal in arg ausführlichen Beschreibungen von eher irrelevanten Details.
26.05.04