Nelson Mandela - Der lange Weg zur Freiheit
Interessanterweise bekam ich die Autobiographie kurz vor seinem Tod geschenkt und weil das Buch so dick ist, habe ich es im Urlaub gelesen – ich kann nur empfehlen, es sich vorzunehmen, wenn man auch Zeit dafür hat, denn ich vermute, man verliert den Überblick über die Personen und Handlungen, wenn man es über einen langen Zeitraum gestreckt liest. Auch wenn sehr viel Interessantes drinsteht – das Buch ist manchmal etwas ausschweifend und hätte in meinen Augen gekürzt werden können (wie viele Stunden er wie oft Boxen ging finde ich nicht so wichtig).
Klar ist: Mandela war ein großartiger Mann, und das merkt man auch, wenn man seine Biographie liest. Er war sehr konsequent und ausdauernd und zudem trotz einiger Fehler, die er begangen hat, sehr geschickt im Umgang mit Menschen. Ich vermute, dass er persönlich eher schwierig war, weil er Autoritäten, aber auch Gruppenmeinungen oft nicht akzeptiert hat und einfach tat, was ihm richtig erschien. Und das hat sich dann als das tatsächlich Richtige herausgestellt. Seine Geduld und Hartnäckigkeit sind bewundernswert.
Seine Geschichte ist zu umfangreich, um sie hier wiederzugeben. Er hat seinen Horizont bzw. sein Weltbild stetig erweitert und sich um eine immer bessere Ausbildung bemüht, was auch vor der Apartheid schon schwierig war, ihm aber mit Hartnäckigkeit gelang. Zum politischen Kämpfer wurde er nach und nach, beobachtete zunächst und blieb unparteiisch, bis er dann von der Notwendigkeit, für die Freiheit des schwarzen Mannes in Südafrika zu kämpfen, überzeugt war. Er war zusammen mit Oliver Thambo (der über Jahrzehnte den ANC aus dem Ausland geführt hat) der erste schwarze Südafrikaner mit eigener juristischer Kanzlei. Im Buch scheinen ihm Hochschulabschlüsse oder Posten im ANC mehr oder weniger zuzufliegen, wohl aus Bescheidenheit beschreibt er nicht so genau, wie er an Macht gewann. Kurz vor seiner Festnahme reiste er ein halbes Jahr in der Welt umher und sprach mit Mächtigen, wodurch er Bekanntheit erlangte, die ihm wahrscheinlich später das Leben rettete bzw. die Gefangenschaft etwas erleichterte.
Das Buch endet mit den ersten allgemeinen und freien Wahlen im Jahr 1994, seinem lang gehegten Ziel. Ich habe innerlich mit ihm mitgejubelt, als ich das Buch beendete, denn dass dieser wirklich lange Weg tatsächlich zur Freiheit geführt hat, ist natürlich grandios.
16. Februar 2014