Haruki Murakami - Naokos Lächeln
Dieses Buch ist eines der früheren von Murakami und wie das neue „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ kommt es ohne fantastische Gestalten und zauberhafte Geschehnisse aus. Der Untertitel besagt bereits, dass es „Nur eine Liebesgeschichte“ ist, aber der Roman ist mehr als das, denn das Buch stellt die japanische Gesellschaft und ihre Umbrüche Ende der Sechziger Jahre dar, wobei ich festgestellt habe, dass es da mehr Parallelen zur gesellschaftlichen Situation in Deutschland damals gibt als ich vorher dachte.
Der Ich-Erzähler, Toru Watanabe, steht zwischen zwei Frauen; seiner Freundin Naoko, die er aus Schulzeiten kennt und die die Freundin seines besten Freundes war (der Selbstmord beging); und Midori, die er an der Universität kennengelernt hat. Die beiden sind sehr unterschiedlich. Leider hat Naoko psychische Probleme und geht in ein Sanatorium in den Bergen, währenddessen trifft er sich oft mit Midori, die lebenslustig, aber etwas sexbesessen ist. Auf letzteres geht er aber lange nicht ein, stattdessen besucht er Naoko in den Bergen. Wie zu erwarten, bekommt er Gewissensprobleme und muss sich entscheiden...
Murakami schreibt sehr anschaulich und verwendet schöne Metaphern, so dass es Freude macht, das Buch zu lesen. Die Grundstimmung des Buches ist etwas traurig, weil die Hauptpersonen alle Lebenskrisen durchmachen, es sterben auch mehrere Menschen, aber das Ende ist positiv-offen gehalten.
1. Oktober 2014