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Heinz Ohff - Der grüne Fürst

Diese Biographie des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau wird gut mit dem Untertitel des Buches umschrieben: „Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau“. Denn diese Mann hat für seine Zeit ein unglaubliches Leben geführt. Er hat Jahre in England und Ägypten zugebracht und ist quer durch Europa gereist zu Zeiten, als Reisen noch sehr beschwerlich war, weil es noch keine Eisenbahn gab. Durch seine Reisen (und seinen Hochadel) hatte er Kontakt zu vielen Fürsten und Prominenten, war bei Goethe und den preußischen Königen zu Gast, aber auch bei dem Diktator Mohamed Ali.

Er lebte verschwenderisch und großspurig und hat sich dadurch stark verschuldet und eines Tages sein Schloss Muskau mit dem riesigen Landschaftspark, den er angelegt hat, verkaufen. Da half ihm auch nicht, dass er seine (glückliche) Zweckehe scheiden ließ, um eine reiche Erbin als zukünftige Ehefrau zu suchen – denn es gelang ihm nicht. Seine verfassten Bücher brachten einiges Geld ein, aber nicht ausreichend viel. Als alter Mann hat er noch einen zweiten Landschaftspark angelegt, um sein Schloss Branitz. Seine Ehefrau duldete seine unzähligen Liebschaften, von denen er ihr ganz ehrlich stets berichtete. Nur einmal wurde es ihr zuviel, als er aus Afrika eine äthiopische Prinzessin mitbrachte. Das Problem löste sich durch den baldigen Tod letzter. In die Politik hat er sich kaum eingemischt, war aber hin- und hergerissen zwischen seinen liberalen, demokratischen Vorstellungen und seiner aristokratischen Herkunft.

Das Leben der Hauptfigur ist also wirklich interessant und abwechslungsreich, dennoch hat mir das Buch nur mittelmäßig gefallen, was wohl am Stil des Autors liegt.

22.10.2011