Joanne K. Rowling - Ein plötzlicher Tod (A Casual Vacancy)
In einem Buchladen in England entschied ich mich, mal wieder einen englischen Roman zu lesen und auch wenn ich manche Stellen nicht zu hundert Prozent verstanden habe, ist es ein sehr schöner, wenn auch deprimierender Roman.
Aufhänger ist der Tod eines Stadtratsmitglieds und die dadurch notwendige Nachwahl. Der Stadtrat ist (wie die Stadt selbst) zweigeteilt in Bezug auf die Meinung, ob ein „Neubaugebiet“ (50 Jahre alt) zu Pagford oder zur nächstgrößeren Stadt gehört, zu der es näher liegt. Weil in „The Fields“ sozial Schwache wohnen, wollen die Alteingesessenen den Ortsteil loswerden. Es werden die Familien Mollison beschrieben, bei der der Vater auch im Stadtrat ist und nun seinen Sohn mit hineinziehen will. Dessen Frau ist unglücklich in der Ehe und mit ihren Schwiegereltern. In „The Fields“ leben die Weedons, eine drogenabhängige Frau, ihre 16jährige Tochter Krystal, die für ihre Umstände eigentlich recht solide ist, und ihr dreieinhalbjähriger Sohn. Krystal geht in die Schule mit einigen anderen, die mit ihren Familien ebenfalls porträtiert werden. Stuart „Fats“ liegt sehr verquer mit seinen Eltern, wobei sein Vater Schulleiter und seine Mutter Schulsozialarbeiterin ist. Sein Freund Andrew hat einen prügelnden und sozial isolierten Vater, den er sehr furchtbar findet. Er ist verliebt in Gaia, die neu im Ort ist, weil ihre Mutter wegen eines Mannes, der sie gar nicht wirklich liebt, nach Pagford gezogen ist und dort unglücklich ist. Und dann gibt es noch die pakistanische Arztfamilie, die Außenseiter ist und bleibt, und die die sehr unglückliche Tochter Sukhvinder hat, die ebenfalls mit Krystal in die Schule geht.
Obwohl die Geschichte sehr spannend ist, gefällt es mir nicht so gut, dass die Leute sich alle hassen und so schlecht miteinander umgehen. Ich hätte mir ein paar mehr glückliche Familien gewünscht, denn ich glaube, solche gibt es auch! Das tragische Ende rauft ein paar Leute wieder zusammen, aber es ist eben auch ein trauriges Ende.
27. Dezember 2016