Marcel Reich-Ranicki - Mein Leben
Biographie. Er erzählt sein Leben beginnend mit der Geburt in der polnischen Kleinstadt Wloclawek, dann der Schulzeit in Berlin zu Beginn des Dritten Reiches, kurz nach dem Abitur Ausweisung nach Warschau, wo schon der Rest der Familie lebte. Die Liebe zu Literatur und Theater beginnt schon in der Schulzeit. Überlebt das Warschauer Ghetto, wo er im Jüdischen Rat (dem Gremium, das den Kontakt zur Außenwelt hatte) als Übersetzer arbeitete, teils durch Glück, teils durch Flucht. Seit dieser Zeit mit Tosia (Teofila) verheiratet. Nach dem Krieg arbeitete er für den polnischen Geheimdienst und Außendienst, u.a. in London. Relativ unaufregende Arbeit, da keine Hilfsmittel und keine Vorbilder/Lehrer. Dann Kritiker in Polen und Mitglied in der Kommunistischen Partei. Als das Land stalinistischer wird, reist er 1958 nach Westdeutschland, faßt dort recht schnell Fuß als Kritiker für die ZEIT, später die FAZ. Ist Mitglied der „Gruppe 47“ (loser Verband deutscher Schriftsteller).
Das Buch ist sehr informativ in Bezug auf deutsche Zeitgeschichte, von vielen Personen, natürlich vor allem Schriftsteller, wird berichtet, aber auch viele mir unbekannte Personen kommen vor. Insgesamt wirkt der Autor auf mich etwas arrogant und vor allem seine Erzählweise, zuerst die Begegnung mit einer Person zu schildern und erst hinterher zu verraten, wer es ist, gefällt mir nicht so gut.
22.04.04