Vera Gräfin Lehndorff und Jörn Jacob Rohwer – Veruschka
Diese Biographie mit vielen Fotos ist in Form eines Interviews gestaltet. Das mag für die Autoren eine einfache Form sein, ein Buch zu schreiben, für den Leser ist es aber etwas unbefriedigend. Auch wenn die Fragen in Kapitel unterteilt sind und grob chronologisch angeordnet sind, fehlt mir ein wenig der rote Faden. Nach dem Lesen habe ich nun einige Eindrücke und Begebenheiten in Erinnerung, aber keinen richtigen Überblick, wie ich ihn bei anderen Biographien empfand.
Schön sind die vielen Fotos und viele Anekdoten machen Freude beim Lesen. Diese Frau hatte ein wirklich besonderes Leben und geht offen mit ihren Depressionen um, die zu zwei Selbstmordversuchen führten, ebenso verschweigt sie nicht ihre wechselnden Beziehungen. Ihre große Unabhängigkeit und Emanzipation zu einer Zeit, in der es das noch fast gar nicht gab, dazu der für eine Adlige besonders ungewöhnliche Beruf, der Wandel vom Model zur Photokünstlerin; das nötigt einem schon Respekt ab. Die genannte Schwäche lässt mich das Buch aber nur bedingt empfehlen.
6. Januar 2012