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Thornton Wilder - Die Cabala

Ein Amerikaner kommt nach Rom, eigentlich um Nachforschungen für sein historisches Drama anzustellen. Er trifft auf einen Kreis eigenartiger Leute, die seine Gesellschaft suchen und sein Leben dann eigentlich völlig in Anspruch nehmen.

Es geht um eine etwas verrückte Prinzessin, die eine sehr gute Unterhalterin ist und weltgewandt, dann aber an der unglücklichen Liebe zu einem Freund des Erzählers, der nur so lange Interesse an ihr hat, wie es bei ihr noch nicht der Fall ist, kaputt geht. Dann geht es um einen jungen Mann auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens. Er führt ein arg ausschweifendes Leben, was seine Mutter beenden will, er bringt sich um. Ein alter Kardinal, der lange in China missionierte, merkt im Gespräch mit einer gläubigen dummen Dame, dass er seinen Glauben verloren hat, diese aber verliert durch seine zweiflerischen Reden ihren Glauben und damit auch ihre Ruhe. Sie glaubte nämlich daran, dass Gebete erhört werden und betete schon lange für die Wiedereinsetzung der Monarchie in Frankreich.

Ganz am Schluß erforscht der Erzähler noch, warum die Cabala als eine Gemeinschaft angesehen wird, obwohl doch alle so unterschiedlich sind. Es stellt sich heraus, dass die Leute sich als Wiedergeburten von antiken Göttern betrachten und auf dem Schiff zurück nach Amerika merkt der Erzähler, dass er eine Wiedergeburt des Hermes ist.

Auch diese Novelle ist eine Ansammlung von Lebensbeschreibungen, wie auch bei „Die Brücke von San Luis Rey“.

3.4.2004